D-MER Syndrom: Alles, was du dazu wissen solltest

D-MER Syndrom: Alles, was du dazu wissen solltest

In diesem Blogbeitrag widmen wir uns einem ganz besonderen und noch sehr wenig erforschten Thema: das D-MER Syndrom.

D-MER (Dysphoric Milk Ejection Reflex) ist eine Anomalie des Milchspendemechanismus bei stillenden Frauen. Dabei erleben sie einige Sekunden vor dem Einsetzen des Milchspendereflexes eine plötzliche Welle an negativen Emotionen wie Angst, Furcht, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Unsicherheit oder innere Leere. Diese Emotionen können einige Sekunden bis wenige Minuten andauern und sind mit dem Milchspendereflex gekoppelt. Die Mütter mit D-MER fühlen sich, abgesehen von der an den Milchspendereflex gekoppelten Dysphorie, den Umständen entsprechend, gut.

Obwohl es sich dabei um ein physiologisches und kein psychologisches Problem handeln dürfte, gibt es derzeit noch keine evidenzbasierten Studien zum D-MER. Allerdings wurde die Prävalenz des D-MERs in einer ersten Studie untersucht und man kam zu dem Ergebnis, dass dieser bei etwa 9% der laktierenden Mütter auftritt. Der D-MER kann sowohl beim Stillen des Babys, beim Abpumpen oder Handentleeren sowie bei spontanen Milchspendereflexen auftreten.

Die amerikanische Still- und Laktationsberaterin IBCLC Alia Macrina Heise, die als selbst betroffene Mutter den D-MER seit 2007 untersucht, verwendet drei Spektren und drei Intensitäten, um die Ausprägung des D-MERs zu beschreiben. Die D-MER-Spektren beschreiben die emotionale Erfahrung der Mutter mit D-MER und werden auch als die "emotionalen Farben" bezeichnet. Die Spektren sind Niedergeschlagenheit/Mutlosigkeit, Angst und Aufregung. Konkrete Studien dazu sind noch nicht verfügbar, jedoch scheint das Spektrum "Niedergeschlagenheit/Mutlosigkeit" am häufigsten vorzukommen und das Spektrum "Aufregung" am seltensten. Die Intensitäten beschreiben den Grad der Beeinträchtigung der Mutter und reichen von mild über moderat bis schwer. Milde Verläufe bilden die Mehrzahl der D-MER Fälle, schwere kommen seltener vor. Die Intensität kann sich im Zeitverlauf verändern und auch durch bestimmte Faktoren positiv oder negativ beeinflusst werden.

Es bleibt festzuhalten, dass obwohl es derzeit noch keine evidenzbasierten Studien zum D-MER gibt, dessen Existenz als gesichert gilt und es wichtig ist, dass die betroffenen Frauen ernstgenommen werden und Unterstützung erhalten, um mit den negativen Emotionen umzugehen.

Wenn du den Verdacht haben solltest, unter diesem Syndrom zu leiden, ist es Ratsam, dass du deine FrauenärztIn, deine Hebamme oder eine qualifizierte StillberaterIn kontaktierst, um rechtszeitig und angemessene Unterstützung zu erhalten.

Falls du Erfahrung mit diesem Syndrom hast oder sonst irgendetwas zu diesem Thema fragen oder loswerden möchtest, darfst du das gerne unter unserem letzten Instagrampost (elaja.collection) in den Kommentaren, machen.  


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