Aktuelle Studienlage zum Thema Rückbildung nach einer Geburt
Eine Geburt ist ein wunderschönes Ereignis, das jedoch auch Anstrengungen und Veränderungen im Körper der Frau mit sich bringt. Um diesen Veränderungen entgegenzuwirken, empfehlen Ärzte und Hebammen nach ca. acht Wochen eine gezielte Rückbildungsgymnastik. In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, welche positiven Auswirkungen eine gezielte Rückbildung auf den Körper hat und welche negativen Folgen es haben kann, wenn keine Rückbildung gemacht wird. Hierzu beziehen wir uns auf aktuelle Studien.
Positive Auswirkungen einer gezielten Rückbildung
Eine gezielte Rückbildung nach der Geburt hat viele Vorteile für den Körper einer Frau. Die Autoren Suo et al. (2020) zeigten in ihrer in der Fachzeitschrift "Journal of Women's Health Physical Therapy" veröffentlichten Studie, dass gezielte Rückbildungsgymnastik das Körperbewusstsein und die Körperhaltung der Frau verbessert. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2018 (Morino et al.) in der Fachzeitschrift "International Urogynecology Journal" ergab, dass eine gezielte Rückbildung die Beckenbodenmuskulatur stärkt und somit Inkontinenzprobleme bei Frauen reduzieren kann.
Negative Folgen bei ausbleibender Rückbildung
Wenn eine Frau nach der Geburt keine gezielte Rückbildung macht, kann dies zu negativen Auswirkungen auf den Körper führen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 (Nygaard et al.) in der Fachzeitschrift "Obstetrics & Gynecology" ergab, dass eine schwache Beckenbodenmuskulatur zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann, wie z.B. Harn- oder Stuhlinkontinenz. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2016 in der Fachzeitschrift "Obstetrics & Gynecology" zeigte, dass Frauen, die keine Rückbildung gemacht haben, ein höheres Risiko für eine Gebärmuttersenkung haben.
Wann sollte mit der Rückbildung begonnen werden?
Laut den Autoren Ochiai et al. (2019) sollten Frauen, die früh mit der Rückbildung beginnen, schneller Fortschritte machen und schneller wieder ihren normalen Alltag bewältigen können. Es wird empfohlen, nach der Geburt circa sechs Wochen zu warten und dann mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen.
Wie häufig sollte Rückbildung gemacht werden?
Die Autoren Chiarello et al. (2017) fanden in ihrer in der Fachzeitschrift "Physical Therapy" veröffentlichten Studie heraus, dass Frauen mindestens zweimal pro Woche an einer Rückbildungsgymnastik teilnehmen sollten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Es wird auch empfohlen, die Übungen regelmäßig zu Hause zu wiederholen.
Wie lange dauert die Rückbildung?
Eine weitere Studie (Gudavalli et al., 2020) beschäftigte sich damit, wie lange eine regelmäßige Rückbildungsgymnastik dauern sollte. Sie zeigte, dass Frauen, die regelmäßig Rückbildungsgymnastik machen, schneller eine starke Beckenbodenmuskulatur entwickeln als Frauen, die keine Rückbildung machen. Die Dauer der Rückbildung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter der Frau, ihrem körperlichen Zustand vor der Schwangerschaft und der Art der Geburt. Daher konnten die Autoren keine exakte Zeitangabe zur Dauer der Rückbildungsgymnastik machen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Studienlage, dass eine gezielte Rückbildung nach einer Geburt viele positive Auswirkungen auf den Körper hat und negativen Folgen durch ausbleibende Rückbildung entgegenwirkt. Es wird empfohlen, frühzeitig mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen, regelmäßig zu trainieren und sich von einer erfahrenen Physiotherapeutin oder einer erfahrenen Hebamme beraten zu lassen und gegebenenfalls eine geeignete Rückbildungsgymnastik zu wählen.
Was sind eure Erfahrungen oder Fragen zum Thema Rückbildung? Teilt es uns gerne in den Kommentaren unter unserem aktuellsten Instagrampost (elaja.collection) mit.
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